Vom Winter in den Frühling
Unsere Überwinterung in Marokko musste dieses Jahr leider ausfallen (siehe 2015/2016 Marokko). So blieben wir zunächst im Lande. Doch nun treibt uns die Reiselust wieder an. Wir haben uns Richtung Süden aufgemacht. Zunächst Skifahren in Südtirol, dann Richtung Rom durch die frühlings-erwachende Toskana. Mal sehen, ob das Wetter dabei auch mitspielt. Start am 13. Februar 2016.
Bereits vor dem Fernpass zieht bei einer Zwischenübernachtung in Heiterwang der Winter mit -10°C ein. Am nächsten Tag lassen wir uns bei Schneetreiben auf dem Campingplatz in Tassenbach im oberen Pustertal nieder. Der Aufstieg nach Vals ist bei Schneeglätte zu riskant. Ein Ausflug ins Ahrntal hat uns dann endgültig auf den Winter eingestimmt.
Hilfe, wir schneien ein !!
Nun sitzen wir schon 3 Tage in Tassenbach fest und noch ist keine Wetterbesserung in Sicht. Heute Nacht gab es 30 cm Neuschnee. So müssen wir also weiter abwarten, bis wir nach Vals hochfahren können. Mit SAT-Schüssel und WLAN lässt sichs im kuschelig warmen Wohnwagen aushalten.
Jetzt reichts aber ! 19.2.2016
Es will nicht aufhören zu schneien. Eine Woche genügt und Tassenbach ist nun auch nicht gerade eine sehenswerte Metropole. Das Gespann muss mühsam ausgegraben werden, damit die Reise morgen weiter gehen kann. Nach der winterlichen Kälte wollen wir uns endlich in einem Thermalbad wieder aufwärmen. Saturnia in der Toskana könnte da das Richtige sein. Vielleicht klappt es dann mit dem Skifahren im März auf dem Rückweg?
Der Frühling beginnt 20.2.2016
Raus aus dem Pustertal und nix wie rauf auf die Autobahn Richtung Süden. Die Sonne strahlt und die Temperaturen steigen stetig in den zweistelligen Bereich. Eine Übernachtung in Maranello, der Heimat von Ferrari und dann das Ziel vor Augen, die Therme von Saturnia. Die letzten 50 km Landstraße sind recht kurvenreich, mit dem Gespann eine echte Herausforderung. Saturnia, ein Kaff am Ende der Welt und doch ein Highlight unserer Reise. Pamukkale en miniature! Hier sitzen die Leute in natürlichen Sinterbadewannen im 37 Grad heißen schwefelwasserstoffgeschwängerten (faule Eier!) Heilwasser mitten in der Landschaft. Daneben ist ein kleiner Parkplatz und man geht einfach im Bademantel hinein. Umkleiden oder Duschen – Fehlanzeige. Wie gut, dass unser Stellplatz mit Duschen nicht weit entfernt liegt. So fahren wir im Bademantel zurück und entledigen uns erst dort des eigenartigen Geruchs. Was tut man nicht alles für die Gesundheit, das Wasser soll sowohl gegen Gelenkschmerzen (Marlis) als auch gegen Hautprobleme (Jürgen) helfen – ein Gesundbrunnen für die ganze Familie! Da kann man unsere vornehmen mit allem Aquaschnickschnack ausgestatteten Thermentempel in Deutschland glatt vergessen, hier hat die Natur die Badewannen geformt. Aber wie lange wird diese Beschaulichkeit noch bleiben – die Touristen haben diese Ecke längst entdeckt, wie mag es da wohl im Sommer zugehen, wenn die Tourimassen hier einfallen? Für sie hat man gleich nebenan einen Thermentempel im Kurbad-Stil errichtet – nix für uns, das können wir auch zu Hause haben.
Auch der Stellplatz ist im Moment nur mit wenigen Womos belegt, im Sommer haben da einige hundert Mobile Platz.
Ausflüge in der Toskana
Von unserem Standort Saturnia machen wir einige Ausflüge in die Umgebung der
Provinz Grosseto
In der jetzigen Jahreszeit kann man diese Region in ihrer Ursprünglichkeit erleben
Sorano
Wildromantisch gelegenes Felsnest mit 3500 Einwohnern am Fluss Lente. Die Häuser sind eng am Hang eines Tuffsteinhügels angeordnet. Im Februar ist diese Stadt wie ausgestorben, im Sommer drängen Tourimassen durch die engen Gassen.
Scansano
wie Sorano ein wunderschönes mittelalterliches Städtchen auf einem Tuffsteinhügel. Schnuckelige Gässchen ganz ohne Touristen - außer uns beiden.
Abschied aus Saturnia 26.2.2016
Eine Woche Jungbrunnen reicht - wir sind inzwischen kerngesund! Dieses Thermalbad haben wir sicherlich nicht das letzte Mal besucht, es hat uns so gut getan. Das Wetter ist inzwischen sehr wechselhaft, Sonne und Gewitter mit Regen und nur noch verlassene Wohnwagen auf dem Stellplatz. Morgen brechen wir in das 170 km entfernte Rom auf. Da werden wir uns dann um die Kultur kümmern und komfortabel auf einem Campingplatz leben.
Endlich Rom ! 27.2.2016
Alle Wege führen nach Rom, egal wieviele Schlaglöcher und Bodenwellen sie haben. Bei Dauerregen und heftigsten Windböen erreichen wir die Metropole. Das Navi findet den Campingplatz "Village Flaminio" ohne Mühe. Schöner Stadtplatz mit allem Komfort und direktem Metro-Anschluss. Jetzt kann die Eroberung dieser Kultur-Metropole beginnen.
Der erste Tag war nicht gerade überzeugend. Dauerregen, stundenlange Suche nach einer vergammelten U-Bahn, allerorten Müll in Hüll und Füll. Das kann ja in den nächten Tagen nur besser werden! Dennoch haben wir immerhin das Kolosseum und den Petersplatz geschafft, dann waren wir selbst fix und alle. Wie gemütlich war da doch Saturnia.
Rom, Roma, am Romsten ab 29.2.2016
Das Wetter bessert sich so ganz langsam und das U-Bahn-Fahren klappt nun auch wie geschmiert. Also auf in die City, die vielen Sehenswürdigkeiten abarbeiten, mit Bahn, Bus und auch zu Fuß. Die folgenden Bilder geben einen Überblick über die Ewige Stadt. Diese Diashow werden wir täglich ergänzen. Start durch Anklicken auf das Kreuz im Bild.
Arrivederci Roma ! 5.3.2016
Alle Gassen der Stadt haben wir abgelaufen, es war wunderschön! Nun reicht es aber, wir treten die Heimreise an. Mit dem Skifahren in Vals wird es wohl auch nichts mehr, da hat der Wettergott etwas dagegen. Wir werden unterwegs aber bestimmt noch ein paar schöne Ecken finden, wo sich eine Rast lohnt.
Therme Rapolano 6.3.2016
Nun ja, man muss nicht da gewesen sein. Die Therme „Antica Querciolaia“ südöstlich von Siena macht ihrem Namen alle Ehre – sehr antik aber gutes Schwefelwasser, also nochmals ein Gesundbrunnen, da macht man gerne Abstriche.
So, jetzt reichts ! 9.3.2016
Eine Nacht Dauerregen beim Zwischenstopp in Maranello hat uns die Urlaubsstimmung vermiest. Jetzt solls doch stramm nach Hause gehen. Schade, das Skifahren in Vals fällt aus, eine Übernachtung in Heiterwang bei -13°C, der Kreis schließt sich, der Winter ist wieder da. Ab nach Hause, nächste Woche haben wir unsere nächsten Termine in Leipzig und Dresden. Nicht zur Pegida sondern zur MNU-Tagung für Naturwissenschaftler. Hoffentlich ist es da schon wärmer.
Italien ist auch im Winter eine Reise wert !
Italien im Winter, da denkt man gleich an das Skifahren in Südtirol. Und wahrlich, diese Region ist auch unser Winterfavorit. Schon Jahrzehnte kommen wir hierher und fühlen uns rundum wohl – die Tiroler liegen uns.
Fährt man weiter Richtung Süden in die Toskana, so ist da im Februar auch noch nicht so richtig der Frühling erwacht. Vieles Grau in Grau und die Sauberkeit wird immer südländischer. Dennoch können die vielen kleinen Örtchen auf den Hügeln umgeben von Zypressen begeistern. Enge Gässchen und viele nette Leute, die einem immer weiter helfen, wenn man Probleme hat. Essen und Wein sind vorzüglich, da bleibt die Campingküche oft kalt.
Rom ist allemal eine Reise wert! Gerade jetzt, wo die Touristenmassen noch nicht da sind, lässt sich diese Metropole gut mit Bus, Bahn und zu Fuß erkunden. Man trifft überall Einheimische, die einem den Weg weisen, wenn man aus der Tourispur geraten ist. Busfahren ist allerdings nur mit echten Zähnen möglich, den Schlaglochpisten hält kein Gebiss stand. Wie gut, dass die U-Bahn da auf glatten Schienen fährt. Aber auch da muss man Abstriche machen. Bei manchen Bahnen dienen die Fenster nur noch der Dreckablagerung. Wie gut, dass es in den Metrotunnels eh nichts zu sehen gibt. Als Fußgänger hat man überall Vorfahrt, man muss nur beherzt die Straße betreten, die Autos halten dann schon. Überhaupt gibt es in Rom mehr haltende als fahrende Fahrzeuge. Die meisten Straßen sind mehrspurig zugeparkt. Da fällt der hohe Anteil an Smart-Autos auf, da man mit ihnen auch senkrecht zur Straße parken kann. Radfahrer haben hier kaum eine Chance, dennoch sieht man sie ab und an.