Vom Ohridsee zur Adria
Wir verabschieden uns vom Ohridsee und versuchen die Adria quer durchs albanische Bergland zu erreichen. Die Straßen lassen Abenteuer erahnen. Aber wer schon in Marokko und russisch Karelien war, den können auch die albanischen Pisten nicht schrecken. Am ersten Tag erreichen wir unbeschadet den kleinen Gebirgsort Germenj. Hier lassen wir uns auf einem gut ausgestatteten Campingplatz nieder. Ein Tag Pause sei uns hier vergönnt.
Kurve an Kurve, Loch an Loch
31.5.2019 Durch die Schluchten des Balkan
Nach einem Erholungstag in Germenj quälen wir uns weiter auf der Schlagloch-Hauptstraße SH75 Richtung Permet. Die Lenkung läuft auf den Serpentinen heiß und die Achse wird von den tiefen Schlaglöchern malträtiert. Wir erreichen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 20 km/h unser Ziel. Die atemberaubende Landschaft versöhnt uns mit dem üblen Straßenzustand. In Benja werden wir mit einem Natur-Thermalbad belohnt. Die Wassertemperatur von 30°C ist recht angenehm. Gleich daneben eine osmanische Brücke mit Einstieg in eine tief eingeschnittene Schlucht. Da wollen wir einen Tag verweilen. Wir stehen wild nahe der Therme, nur Glühwürmchen und anhaltendes Hundegebell stören unsere Nachtruhe.
1.6.2019 Einstieg in den Benja-Canyon
Die Lengarica-Schlucht vor unserer Haustür können wir uns nicht entgehen lassen, sie ist ein Highlight des Balkans. Mehrmals müssen wir den Fluss queren um in den hinteren Bereich zu gelangen, bis die Wassertiefe ein Fortkommen verhindert. Für Wanderfeinde, wie wir es eigentlich sind, ist das eine echte Herausforderung! Stolz kehren wir zurück und stürzen uns nochmals in die Fluten unserer Haustherme.
5.6.2019 Abstecher nach Griechenland
Jetzt steht unsere Tour unter dem Thema „betreutes Reisen“ für Senioren. Zwei Kranke brauchen eine Klinik mit Röntgengerät. Die finden wir in Joannina in Griechenland. Beim Patienten Karl stellt man einen Schlüsselbeinbruch fest, der nur durch einen Ganzkörpergips geheilt werden könnte. Die Patientin Marlis gibt genervt nach dreistündigem Warten auf einen deutschsprachigen Arzt auf und erklärt ihren wunden Fuß für geheilt. So genießen wir noch einen Tag am Joannina-Lake um dann die Reise zurück nach Albanien fortsetzen zu können.
6.6.2019 Adria erreicht
Die Reise die geht weiter, ohne Karl und Lydia - leider !
Karls Schlüsselbein-Teile lassen ein Schalten des Womos nicht mehr zu. Schmitts buchen die Fähre von Igoumenitsa nach Venedig. Erst in Deutschland wächst dann zusammen, was zusammen gehört.
Wir erreichen nach einer aufregenden Passfahrt die albanische Riviera in Sarande und lassen uns dann in Himare auf einem Campingplatz nieder, der fest in deutscher Hand ist, Parzelle an Parzelle, so wie es der deutsche kleinkarierte Michel liebt. Fünfsternehotel am Strand gleich nebenan. Wie schön war doch das Campen in der Pampa!
Tolle Küste mit alternativen Unterkünften
Unter Enver Hoxha hatte jeder Albaner seinen eigenen Bunker. Heute teilen sich die Touristen Hotel und Campingplatz.
Zu Gast bei guten Freunden
Bei Himare besuchen wir unsere albanischen Freunde, die wir vor bereits 7 Jahren kennengelernt haben und die uns sehr am Herzen liegen. Die Wiedersehensfreude ist groß. Mit einem exklusiven Essen heißt man uns willkommen. Wir verabreden uns nochmals für morgen zum Baden und Plaudern in der schönen Bucht mit glasklarem türkisfarbenem Wasser. Es ist schön, solche Freunde zu haben, wir werden wieder kommen! Der Abschied fällt schwer, aber die Fähre erwartet uns in Durres.
11.6.2019 Abschied von Albanien
Von Himare fahren wir die Küstenstraße nach Norden bis Durres. Die Straße ist gut ausgebaut, dennoch überraschen einen immer wieder tiefe Einschnitte in den Asphalt. Der Llogan-Pass ist mit seinen gut 1000 Höhenmetern und Spitzkehren mit über 10% Steigung eine Herausforderung für den Fahrer eines Gespanns mit 13 m Länge. Die Beifahrerin könnte die herrliche Aussicht auf die türkisblaue Küste genießen, wenn sie nicht die ständige Höhenangst an den Serpentinen ohne Leitplanken plagen würde. Das Wetter ist sonnig aber diesig und für Fotos nicht geeignet.
Wir erreichen Durres, die zweitgrößte Stadt Albaniens. Dort wartet morgen Abend die Fähre nach Bari in Italien auf uns.
Bye bye Albania, wir lieben dieses Land und kommen bestimmt bald wieder.
Im Ordner "Fakten zu Albanien" haben wir unsere Eindrücke über Albanien niedergeschrieben.
Weiter gehts im Teil 4