Bevor der Herbst kommt, will ich noch einmal aktiv im Norden werden. Während Marlis zu Hause Garten und Wohnung pflegt, will ich mit meinen drei besten Freunden, das sind mein Wohnwagen, mein Fahrrad und mein Boot, die Mecklenburgische Seenplatte aufmischen. Ein Kurzstopp in Coswig(Anhalt) an der Elbe stimmt mich auf das nordische Wetter ein.
16. August Lutherstadt Wittenberg
Nicht weit von Coswig liegt die Lutherstadt Wittenberg. Die darf man gerade jetzt im Lutherjahr 2017 auf keinen Fall auslassen. Im Jahre 1517 hat der Meister seine 95 Thesen am Portal der Schlosskirche angeschlagen. Jetzt pilgern die Massen meist mit Fahrrad dahin. Eine wunderschöne Stadt, an allen Ecken luthert, cranacht und melanchthont es, die drei großen Söhne der Stadt bestimmen auch heute noch das Stadtbild.
Bildershow zu Wittenberg hier: Einfach Kreuz anklicken
18. August Mecklenburgische Seenplatte
Ziel erreicht! Mitten in der Seenplatte finde ich bei Priepert einen Stellplatz. Von hier strecke ich meine Fühler aus nach einem Platz mit Anlegestelle für meine Yacht. Ich finde einen Campingplatz direkt am Ziernsee. Am "A" der Welt in einem ausgedehnten Waldgebiet, nur über Sandpiste erreichbar, liegt dieser Platz mitten in der Natur - Volltreffer! Immerhin "wohnen" hier über Hundert Dauercamper nicht schlecht. Morgen werde ich mich dort für eine Woche niederlassen. Jetzt kann das Abenteuer mit Fahrrad und Boot beginnen.
19. August Mitten in der Natur
Ich habe meinen Traumplatz gefunden. Mitten in der Natur mit traumhaftem Seeblick. Hier entgeht mir nichts. Alles was einen Kiel hat (Hausboot, Yacht, Kanu), muss bei mir vorbei, ob in Richtung Berlin oder Müritz und ich muss überlegen in welche Richtung ich mit meiner Yacht starten will. Morgen gehts los, wenn das Wetter hält, was der Wetterbericht verspricht. Am Abend vergnügen sich vor meiner Veranda die Kanuten beim Zeltaufbau. Am Morgen gehts dann nach dem Abbau wieder flott weiter und ich habe freien Blick auf den See.
20. August Mit dem Fahrrad im Urwald
Heute ist Fahrradtag. So schön die Landschaft auch sein mag, jeder Fahrradweg versandet hier irgendwo im Urwald. Sehenswürdigkeiten sind meist gut versteckt, ein sogenannter "Teerofen" zur einstigen Teer- und Holzkohlegewinnung hat selbst ein Chemiker noch nicht gesehen. Eine Tafel weist darauf hin, der Ofen selbst ist längst im sandigen Untergrund verschwunden. Die nächstgelegene Metropole vom Ziernsee ist Strasen-Priepert. Ein verschlafenes Nest, nur die Schleuse lebt.
21.-22. August Warten auf besseres Wetter
Eigentlich sollten jetzt die ausgedehnten Bootstouren auf der Seenplatte starten. Das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung und der Bootsmotor streikt, passt also alles zusammen - gemütlicher Homeday im Caravan. Eine Werkstatt reinigt den Vergaser und so kann die Bootstour morgen endlich starten.
23.-27. August Traumhafte Bootstouren
Das Wetter spielt mit, das Abenteuer auf dem Wasser kann endlich beginnen. Die Landschaft begeistert, nur der lärmende Bootsmotor stört. Die Kanuten haben es da besser, müssen allerdings dafür arbeiten. Die gemütlichste Reise auf dem Wasser erlebt man zweifellos im Hausboot. Da findet man hier die abenteuerlichsten Konstruktionen. Alle sind gut gelaunt, man winkt sich zu, egal ob Kanut, Yachtskipper oder Hausbootfreak und genießt die einzigartige Natur. Selbst der seltene Eisvogel kreuzt meine Spur und der Reiher am Ufer hält gar still.
28. August Nach Natur jetzt Kultur
Nach einer Woche in der einsamen Natur will ich nun die Landeshauptstadt Schwerin besuchen. Die Bilder im Internet sehen vielversprechend aus. Mal sehen ob diese Stadt hält was sie verspricht. Mit dem Fahrrad sind die Altstadt und das Schloss vom Stellplatz am Yachthafen leicht zu erreichen.
Diese Stadt ist allemal ein Besuch wert! Bei herrlichem Sommerwetter glänzen das Schloss und die Altstadt dieser von Wasser umgebenen zweitgrößten Stadt und Regierungssitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Den schönsten Blick hat man vom Turm des Domes, 220 Treppenstufen wollen aber überwunden werden. Nicht einfach für einen bekennenden Fahrstuhlbenutzer, aber es hat sich gelohnt! Und dann kam auch noch die hübsche Sahra vorbei, gestern noch bei Anne Will, heute bei Jürgen Ries, ein Highlight des Wahlkampfes.
30. August - 2. September Am Ende steht der Kommerz
Nach Natur und Kultur steht nun der Kommerz auf meinem Programm. Auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf will ich mich kundig machen, was es Neues auf dem Caravaning-Markt gibt. Schon der Parkplatz vor den Ausstellungshallen zeigt das ganze Spektrum des Caravanings. Vom Action-Mobil bis zum kleinsten Knoddelkärchlein ist alles vertreten. Hier sind auf den 3500 Stellplätzen, somit dem größten Stellplatz Europas, Millionen Euros abgestellt. In den Hallen gibt es viel Neues, da muss man seinen Geldbeutel gut festhalten. Man hat ja schon alles, was man meist gar nicht braucht.