20.06.2020 Reise in die Vergangenheit
Aus dem Jagsttal stammen meine Vorfahren mütterlicherseits. In Widdern sind meine Wurzeln. Als Jugendlicher bin ich in den Herbstferien immer zur Zuckerrübenernte 110 km aus Mannheim mit dem Fahrrad angereist, damals noch ohne E-Unterstützung. Heute befahren wir mit unseren E-Bikes ohne Kraftanstrengung den Jagst- und Kochertalradweg, gut ausgebaut und ohne erwähnenswerte Steigungen. Vom einfachen Womo-Stellplatz in Möckmühl radeln wir über Widdern und Jagsthausen zum Kloster Schöntal, eine der schönsten Klosteranlagen. Zu diesen Coronazeiten sind die Radwege gut frequentiert. Jung und Alt radelt, meist mit E-Antrieb, das ist der neue Volkssport.
Von der Jagst zum Kocher
Jagst und Kocher sind die beiden Zwillingflüsse in der Hohenlohe, die sich fast noch getroffen hätten, bevor sie beide in den Neckar münden. Jetzt sind wir auf einem Naturcampingplatz in Braunsbach am Kocher. Hier führt der Kochertalradweg vorbei, der dem Jagsttalradweg in nichts nachsteht, bestens ausgebaut und durch Natur pur. Die Landschaft gefällt uns. Zunächst radeln wir flussabwärts nach Künzelsau und dann flussaufwärts nach Schwäbisch Hall, jeweils ca. 15 km. Das ist auch bei strahlendem Sonnenschein gut zu schaffen. Beide Städte passen in diese wunderbare Landschaft.
Braunsbach, Schloss Stetten und Waldenburg
Heute machen wir einen Kurztrip in die Umgebung unseres Standorts Braunsbach. Im Schloss Stetten besuchen wir die Seniorenresidenz. Da könnte man sich im Alter wohlfühlen, Unterkünfte vom Feinsten in separaten Häusern. Auch der Wohnwagen fände hier einen standesgemäßen Abstellplatz. Mal sehen, vielleicht in 20 Jahren? Von Waldenburg genießen wir den weiten Blick über den gesamten Hohenlohekreis.
25.6.2020 Schwäbisch Hall
Nein, wir wollen keinen Bausparvertrag abschließen. Dennoch ist Schwäbisch Hall eine Reise wert. 17 km kocheraufwärts führt der Radweg durch eine wunderschöne Flusslandschaft und die Stadt ist eine Perle in der Hohenlohe. Eine prächtige fachwerkliche Bausubstanz mit Holzbrücken über zwei Kocherarme erstrahlen im Sonnenschein. Hier hat auch der Schraubenkönig kräftig investiert. Für seine erlesene Kunstsammlung bleibt uns leider keine Zeit, Gewitterwolken zeigen sich am Horizont. Mit Turbo-E-Unterstützung geht es rasch zurück zum Wohnwagen. So bleibt noch Zeit, alles trocken in die Staufächer zu bringen. Morgen geht’s zurück in die Heimat. Mal wieder haben wir in Coronazeiten ein schönes Stück Deutschland kennengelernt.